Ausdrucksstark: Reflektionen eines Vollblut-Sportlers
Hockey-Ass Julius Hayner, Jahrgang 2000, macht sich so seine Gedanken – nicht nur über seinen Sport, sondern über den Status des Spitzensports hierzulande generell. Und der U21-Vizeweltmeister gibt tiefe Einblicke in den herausfordernden Alltag und das (Innen-)Leben eines jungen Spitzensportlers abseits von ‚König Fußball‘.
[ALLGEMEIN | GESELLSCHAFT]
Von Frank Schneller
Olympisches Feuer: Herr Hayner, sie spielen Feldhockey beim Crefelder HTC in der 1. Bundesliga. Wie oft müssen Sie Leuten erklären, welche Sportart sie genau machen?
Julius Hayner: Es wird besser. Vor ein paar Jahren hat die Bezeichnung „Hockey“ alleine nicht gereicht. Da kam dann zunächst die Frage, ob ich Eishockey spielen würde, gefolgt von Skaterhockey. Mittlerweile bleibt einem letzteres auf jeden Fall erspart. Da hat Hockey durch die Erfolge bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen in den vergangenen Jahren zumindest etwas an Popularität zugewonnen.
Olympisches Feuer: Nervt es Sie manchmal, dass Sie eine Sportart auf höchstem nationalen Niveau betreiben und die Leute dann diese Fragen stellen oder oftmals gar nicht wissen, dass diese Sportart überhaupt existiert – geschweige denn wie sie funktioniert?
Julius Hayner: Nerven wäre mir persönlich zu drastisch. Grundsätzlich freue ich mich natürlich, wenn sich Leute für mich und meine Sportart interessieren und nachfragen. Die merken dann auch meist recht schnell, was für ein Aufwand dahintersteckt und dass das kein beiläufiges Hobby ist. Da weicht die Unwissenheit schnell der Anerkennung. Aber natürlich wünscht man sich als aktiver Sportler, dass seine Sportart einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht. Das gibt einem einfach eine gewisse Wertschätzung für all den Aufwand, den man in dieses Feld investiert. Wenn das dann völlig ins Leere läuft, kann das auch auf die Psyche schlagen.
Olympisches Feuer: Was meinen Sie genau damit? Ist es mental schwierig, eine Randsportart auf Spitzenniveau zu betreiben?
Julius Hayner: Die Psyche und das mentale Empfinden spielen, glaube ich, in jeder Sportart eine große Rolle. Was ich konkret in diesem Fall meine, ist das Loch, in das man oftmals fällt, wenn man große Wettkämpfe oder Spiele hatte. Im Wettkampf oder im Spielbetrieb agiert man in einer Welt mit Leuten, für die diese Sportart auch ein großer Bestandteil ist und das, was du als Spieler leistest, hat eine große Bedeutung. Da geht es gar nicht in erster Linie darum, ob man erfolgreich ist oder nicht. Sondern schlichtweg um die Relevanz dessen, was man tut. Wenn man dann an einem Wochenende im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft vor ein paar tausend Zuschauern spielt, aber am Montag wieder der „normale“ Alltag wartet, ist das gar nicht so leicht für einen zu verkraften. Du haderst vielleicht noch mit deiner Leistung, bist frustriert über das Ausscheiden, doch im „echten“ Leben interessiert sich dafür keiner. Der Großteil der Menschen weiß noch nicht einmal, dass es stattgefunden hat. Das ist natürlich im Fußball anders. Da wird noch wochenlang darüber berichtet, analysiert und kommentiert. Für mich geht es aber einfach nahtlos weiter. Das Studium, der Job, das Leben wartet nicht oder gibt mir ein paar Tage Pause. Es ist quasi so als wäre es nie passiert. Das holt einen ziemlich wuchtig auf den Boden der Tatsachen zurück.
Olympisches Feuer: Das klingt ja erst einmal gar nicht so erstrebenswert. Warum haben Sie sich dann dafür entschieden?
Julius Hayner: Ich glaube, dass die Entscheidung für eine Sportart wie bei allen anderen Sportarten auch, egal ob Fußball, Handball oder Hockey, ursprünglich aus demselben Grund entsteht: Aus Liebe zum Sport. Aus Leidenschaft für das, was man tagtäglich tut. Der kleine Junge, der anfängt Fußball zu spielen, denkt ja auch nicht zunächst an die Millionen, die später eventuell auf ihn warten könnten. Bei mir werden die Millionen später definitiv nicht dazukommen, das kann ich versichern, aber die Motivation ist die gleiche. Ich liebe es, Leistungssport zu betreiben, ich liebe es, Hockey zu spielen. Der Unterschied zum Fußballprofi liegt natürlich darin, dass ich mir ab einem gewissen Zeitpunkt darüber Gedanken machen muss, wie lange und intensiv ich dieser Leidenschaft nachgehen kann. Denn für jeden Leistungssportler einer Randsportart kommt früh genug der Zeitpunkt, in der man die Realität akzeptieren muss.
Olympisches Feuer: Wie sieht diese Realität für Leistungssportler einer Randsportart in Deutschland denn aus?
Julius Hayner: Einfach gesagt, dass man kein Profi ist. Dass man nur von seinem Sport in den allerseltensten Fällen leben kann. Dementsprechend gehört zur Realität eines Leistungssportlers, neben dem ganzen Trainingsaufwand, das Studium oder die Ausbildung und später der Beruf dazu. Und das bedarf schon in jungen Jahren einer großen Disziplin, einer gewissen Leidensfähigkeit und vor allem bedeutet es: sehr viel Verzicht.
Olympisches Feuer: Inwiefern Verzicht?
Julius Hayner: Du trainierst als Leistungssportler auf einem gewissen Niveau nicht anders als ein Profisportler. Du hast jeden Tag mindestens eine Trainingseinheit oder einen Wettkampf, an den meisten Tagen sogar zweimal. Das bedeutet früh morgens vor dem Studium oder der Arbeit und dann wieder danach am Abend. Alleine da bleibt dann unter der Woche keine oder nur ganz wenig Zeit für Freunde, Familie oder andere Tätigkeiten. Dazu kommen die Wochenenden, die während der Saison dem Spielbetrieb gehören und während der Vorbereitung irgendwelchen Trainingslagern oder Testspielen. Wir spielen sogar meistens zweimal am Wochenende, quer durch ganz Deutschland. Da fahren wir Freitagmittag beispielsweise nach Berlin, spielen samstags dort, fahren zurück und spielen am Sonntag wieder zuhause. Am Montag wartet dann wieder der Alltag. Du widmest dein Leben dem Sport, musst aber dein Leben neben dem Sport mit der selben Intensität voranbringen. Da bleibt nicht viel Zeit übrig. Das raubt dir auch jede Spontanität. Das ganze Jahr folgt der Excel-Tabelle mit dem Vorbereitungs- und Spielplan. In die spielfreie Zeit musst du dann irgendwie eine Klausurenphase, Urlaube und alles andere unterbringen. Du richtest dich also komplett nach dem Sport, doch dein Leben neben dem Sport nimmt keine Rücksicht darauf. Und dafür muss man selbst viel verzichten, aber auch die Leute in deinem Leben müssen viel auf dich verzichten. Und ich bin aktuell „nur“ Bundesligaspieler. Für die Nationalspieler kommen noch einmal 100-150 Lehrgangstage im Jahr on top. Da kann man die freien Tage im Jahr an einer Hand abzählen. Und auch die Jungs studieren oder arbeiten bereits Vollzeit.
Olympisches Feuer: Sind Sie dennoch manchmal froh, dass sie dann eben auch Dinge tun und genießen können, die ein Profi, der deutlich mehr in der Öffentlichkeit steht, nicht tun kann.
Julius Hayner: Natürlich genieße ich gewisse Dinge, die sich ein Fußballprofi beispielsweise nicht erlauben könnte. Ich würde das aber in 100 von 100 Fällen dafür eintauschen. Das Privileg, mit seiner Leidenschaft – dem Sport – sich sein Leben zu verwirklichen, wäre für mich das höchste aller Gefühle. Dafür würde ich jeden Genuss unterordnen. Außerdem führen die Profis ja auch keine spaßbefreiten Leben. Das findet dann eben nur in kleinerem oder anderem Rahmen statt.
Olympisches Feuer: Wenn Sie sagen, dass es für Sie das höchste aller Gefühle wäre, Sportprofi zu sein, blicken Sie dann neidisch auf die Fußballerkollegen, von denen sie wissen, dass die nicht mehr oder nicht viel mehr leisten als Sie?
Julius Hayner: Ich bin grundsätzlich kein neidischer Mensch. Für mich ist Neid eines der grässlichsten Dinge auf der Welt. Ich verstehe auch nie die Debatten über die Gehälter der Fußballer. Da gilt für mich einfach Angebot und Nachfrage. Das würden aber auch 99 Prozent der Leistungssportler in Deutschland wahrscheinlich so beantworten. Ich finde, dass uns das „Jammern“ darüber auch nicht steht oder stehen würde. Ich glaube einfach, dass das Verhältnis verrückt ist. Aber das liegt meiner Meinung nach an der Wertschätzung für Sport in der deutschen Gesellschaft und den Förderbedingungen. Nicht an einer Gier in der bösen Fußballwelt.
Olympisches Feuer: Werden Leistungssportler in Deutschland nicht richtig wertgeschätzt?
Julius Hayner: Einfach beantwortet: Nein. Absolut nicht. Ich will jetzt auch nicht populistisch klingen, aber man muss sich die Strukturen und Gesellschaft in Deutschland doch nur anschauen. Sport soll als Schulfach gestrichen werden, bei den Bundesjugendspielen soll es keinen Wettkampf mehr geben und der „Dschungelkönig“ bekommt das Vielfache an Siegesprämie wie der Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen. Ich möchte das gar nicht politisch bewerten und einordnen, aber es beantwortet doch die Frage ganz gut. Und wie gesagt, ich will kein Multi-Millionär werden. Aber die Trainingsbedingungen für die meisten Spitzenathleten in Deutschland sind eine Zumutung. Und damit meine ich nicht explizit die Trainingsstätten, sondern das Leben, das ein Leistungssportler auf höchstem Niveau meistens leben muss. Alle zwei Jahre wundern sich dann der DOSB und ganz Deutschland über das immer schlechter werdende Abschneiden bei Olympia. Dabei hat in Amerika ein einziges College beinahe so viele Fördermittel wie sie das Bundesinnenministerium für den gesamten deutschen Sport bereitstellt. Da stimmen die Verhältnisse einfach nicht.
Olympisches Feuer: Wie sieht denn die Unterstützung oder Förderung in ihrem konkreten Fall aus?
Julius Hayner: Auch da gibt es zwischen den Sportarten aber auch innerhalb der Sportarten große Unterschiede. Als Nationalspieler im Hockey erhält man durch die Sporthilfe oder andere Förderprogramme durchaus eine gute Unterstützung, die aber eher als Aufwandsentschädigung zu betrachten ist. Jüngste Veränderungen haben aber auch das System nochmal unattraktiver gemacht. Ich habe das Glück, dass ich in einem Verein spiele, in dem gewissen Personen dem Sport eine große Wertschätzung entgegenbringen und den Spielern somit bestmöglich helfen. Sei es finanziell oder in der Ausbildung oder beim Berufseinstieg. Ich habe also zumindest das Glück, dass ich meiner Sportart nachgehen und gleichzeitig studieren kann ohne noch einem zusätzlichen Job nachgehen zu müssen. Das ist auch bei den meisten Hockeyvereinen in Deutschland der Fall. Mal fällt die finanzielle Unterstützung höher aus, mal niedriger. Aber die Vereine tun schon viel, um ihre Sportler da zu unterstützen. Und ich weiß, dass ich damit schon fast privilegiert bin in der deutschen Sportlandschaft. Wenn ich an Einzelsportler denke, die genauso hart oder sogar härter trainieren, dann vielleicht noch eine kostenintensivere Sportart ausüben, habe ich großen Respekt. Die müssen sich irgendwie selbst oder mit irgendwelchen Sponsoren über Wasser halten. Und dabei reden wir über Deutschlands Sportelite. Nicht über irgendwelche Hobbyathleten.
Olympisches Feuer: Was müsste sich ihrer Meinung nach denn ändern, damit konkret ihre Sportart zu mehr Popularität kommt?
Julius Hayner: Ich kann und will gar nicht die deutsche Spitzensportförderung revolutionieren. Darüber haben sich mit Sicherheit schon viel schlauere Leute die Köpfe zerbrochen. Um aber konkret über meine Sportart zu reden, ist das sicherlich kein leichtes Unterfangen. Ich glaube nicht, dass diese Sportart schon sein ganzes Potential ausgeschöpft hat, aber zurzeit stagniert die Entwicklung etwas. Hockey ist die mit Abstand erfolgreichste Mannschaftssportart in Deutschland und genießt rund um die sportlichen Highlights wie WM oder Olympia immer größere Aufmerksamkeit. Der Schwung dieser Highlights konnte aber noch nie so wirklich in den nationalen Wettbewerb mitgenommen werden. Mittlerweile sind wir in der Bundesliga mit dem Bezahl-Streaming-Dienstleister Dyn schon beim mit Abstand höchsten Standard der letzten Jahre in punkto Live-Übertragung angekommen. Das ist zwar eine positive Entwicklung, sieht aber oft noch aus wie ein Schulprojekt der Film-AG, obwohl da sehr viele engagierte Menschen sehr viel Arbeit reinstecken und es das mit Abstand Beste ist, was Live-Übertragung von Hockey in Deutschland seit Jahren zu bieten hatte.
Olympisches Feuer: Oftmals werden die öffentlich-rechtlichen Sender aufgefordert, gerade solchen Sportarten mehr Bildfläche zu bieten und nicht immer nur „König Fußball“ anzubieten. Gehen Sie bei dieser Forderung mit?
Julius Hayner: Jein. Grundsätzlich jammere ich nicht gerne und bin eher der Meinung, dass man selbst erst einmal etwas anbieten muss, dass die Leute auch sehen wollen. Also erst das Produkt, dann die Ausstrahlung. Da gehe ich auf internationalem Level mit der Forderung auf jeden Fall mit. Wenn unsere Herren-Nationalmannschaft eine sensationelle Weltmeisterschaft spielt und kein öffentlich-rechtlicher Sender es schafft, das Finale live im Hauptprogramm zu übertragen, finde ich das aber genauso fragwürdig, wie wenn bei der K.O.-Phase der Olympischen Spiele zwischen einem Frauenfußball-Spiel und der Schlussphase des Viertelfinales gewechselt wird. Da sehe ich die Öffentlich-Rechtlichen, die ja einen gewissen Auftrag haben, mehr in der Pflicht. Ich würde mich aber nie hinstellen und verlangen, dass jeden Samstag in der Sportschau eine Zusammenfassung der Hockey-Bundesligaspiele laufen muss. Dafür unterliegt Hockey auch einfach gewissen natürlichen Grenzen, die diese Sportart gewissermaßen unpopulär machen. Das ist einmal die Anzahl der aktiven Hockeyspieler selbst. Das ist ein Bruchteil derer, die Fußball, Handball oder Basketball spielen. Das liegt natürlich auch an den hohen Eintrittshürden. Natürlich gibt es mehr Fußballspieler, wenn du dein Kind für 20 Euro Jahresbeitrag beim Nachbarschaftsverein anmelden kannst. Im Hockey bist du da pro Kind ganz schnell über tausend Euro im Jahr nur für die Mitgliedschaft los. Das ist dann schon eine natürliche Selektion.
Olympisches Feuer: Welche Grenze gibt es denn noch?
Julius Hayner: Ein Stück weit die Sportart selbst. Hockey ist im Vergleich zu anderen Sportarten höchst anspruchsvoll. Sowohl in der Ausübung, als auch im Regelwerk und dem reinen Zuschauen. Das Spielfeld ist ähnlich groß wie beim Fußball, aber das Spiel ist wesentlich schneller und der Ball dafür nochmal kleiner. Ungeschulte Zuschauer haben da schon Schwierigkeiten das Spiel „einfach“ zu verfolgen. Dazu kommt das wirklich komplizierte Regelwerk. Wenn du beim Fußball als Zuschauer weißt, dass du den Ball nicht mit der Hand spielen darfst und den Ball ins gegnerische Tor schießen musst, kannst du schon 90 Prozent logisch nachvollziehen. Das Gleiche gilt für Handball – nur andersherum. Beim Hockey haben selbst Eltern, die die Spiele der eigenen Kinder über Jahre hinweg verfolgen, immer noch Fragezeichen im Kopf bei manchen Regelauslegungen. Das wirkt auf einen neuen, interessierten Zuschauer abschreckend. Der hat ja fast gar keine Chance sich für diese Sportart zu begeistern. Das schränkt das Wachstum natürlich auch massiv ein.
Olympisches Feuer: Wie kann man dem denn entgegenwirken?
Julius Hayner: Die FIH versucht seit Jahren das Spiel durch Regeländerungen einfacher und attraktiver zu machen. Das muss man ihr auch zu Gute halten. Diese Sportart ist grundsätzlich vorwärts gewandt, bereit für Neuerungen und Änderungen. Der Videobeweis im Hockey wird ja oftmals als Paradebeispiel genommen. Das heißt es gibt auch Maßnahmen, die greifen. Auf der anderen Seite gibt es auch jedes Jahr gefühlt neue Regeln oder Regelauslegungen, die selbst Spieler und Schiedsrichter manchmal überfordern. Das ist dann auch oft zu viel des Guten. Der neueste Ansatz, Hockey populärer zu machen, ist jetzt Hockey-Five. Da spielen Teams auf einem deutlichen kleineren Feld Fünf gegen Fünf. Quasi das Hockey-Pendant zu den Mini-Ligen, die jetzt im Fußball aufkommen. Dieses Format ist deutlich attraktiver für neue Zuschauer, leichter zu vermarkten und hat mehr Eventcharakter. Aber bisher genießt es nur eine sehr, sehr untergeordnete Priorität. Es gibt kein Ligasystem und an den offiziellen internationalen Turnieren nehmen manche Nationen gar nicht erst teil oder schicken ihre C/D/E-Mannschaft. Eine komplette Konzentration auf dieses Format, beispielsweise wenn es olympisch würde, würde das klassische Hockeyspiel begraben. Deswegen bin ich auch noch skeptisch.
Olympisches Feuer: Bei aller Skepsis auf vielen Ebenen: An Ihrer Motivation am Ball zu bleiben und an Ihrer Bereitschaft, leidenschaftlich Ihre Sportart auszuüben ändern derartige kritische Gedanken vermutlich nichts?
Julius Hayner: Nein. Aktuell nicht und auch nicht in naher Zukunft. Wie gesagt, am Ende ist es die Liebe zum Sport, warum man diesen Aufwand betreibt. Und solange die vorhanden ist, wird sich an der Bereitschaft nichts ändern. Und in meiner aktuellen Situation muss ich noch keine Abstriche machen. Die größte Herausforderung wird es aber irgendwann sein, das Ende gut für sich selbst – und in einer Mannschaftssportart auch für die anderen Beteiligten – zu moderieren. Denn irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man durch seinen Beruf immer mehr eingeschränkt wird. Dann wird der Sport leider irgendwann zur Belastung für den Beruf und der Beruf zur Belastung für den Sport. Das geht dann auf Kosten der Liebe zum Sport. Und bevor diese komplett weg ist, möchte ich dann für mich einen guten Absprung finden.