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Mehr Miteinander wagen

Für das VBKI-Magazin schrieb Albert Tuemann, Chief Marketing & Communication Officer (CMCO) der Special Olympics World Games 2023 Berlin einen Gastbeitrag, der als Aufruf verstanden werden will – und verstanden werden kann. Die Special Olympics 2023 im kommenden Jahr können ein wichtiger Faktor werden für eine erneute Olympia-Bewerbung Berlins. Sie sind ein Vorbote. Warum? Das lässt sich hier nachlesen.  Die Redaktion des ‚Olympischen Feuers‘ bekam die Zweitverwertungsrechte.

[ALLGEMEIN | GESELLSCHAFT]

 

Sport ist für uns Menschen ein sehr wichtiger Bestandteil des eigenen Lebens. Beim Sport kommen wir zusammen. Dabei ist es egal, ob wir als Zuschauer bei großen Leistungssport-Events im Stadion gemeinsam jubeln und uns freuen, oder ob wir in der Sporthalle oder im Schwimmbad Vereinssport betreiben, oder einfach nur joggen, wandern, Rad fahren. Wir bewegen uns, wir tun etwas für unsere Gesundheit – und zumeist unterhalten wir uns auch noch mit anderen Menschen. Wir bilden eine Gemeinschaft.

Doch auch in dieser großen Gemeinschaft, die Grenzen sprengt und seit Jahren ein wichtiger Teil der Integration ist, stehen noch immer viele Menschen außen vor. Noch ist es nur eine geringe Zahl von Sportvereinen, die Angebote unterbreiten für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung. Noch ist es eine große Herausforderung, für sie mehr Teilhabe an unserem alltäglichen Leben als Gemeinschaft zu erreichen.

Berlin hat sich dieser Herausforderung gestellt. Als Gastgeber der Special Olympics World Games 2023 wird in Berlin das „Wir“ großgeschrieben werden. Mehr als 7.000 Sportler*innen aus der ganzen Welt werden im Juni 2023 zeigen, wie spannend und erlebnisreich Inklusion im und durch Sport ist. Für sie ist es der sportliche Höhepunkt, auf den sie lange hintrainiert haben; für die Berliner*innen ist es die Chance zu erleben, wie durch Sport das Leben vieler Menschen verändert werden kann. Die Weltspiele von Special Olympics, das größte inklusive Sportereignis der Welt, schärfen unser Bewusstsein für alltägliche Barrieren und tragen somit dazu bei, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

So werden nicht nur die Sportler*innen sondern insbesondere auch alle Besucher*innen, alle freiwilligen Helfer*innen, alle, die sich mit den Weltspielen beschäftigen, zu Brückenbauern, um Menschen mit geistiger Behinderung in die Mitte unserer Gesellschaft zu holen. Der Sport, der als Begriff so unendlich anonym ist, bekommt Gesichter, wird in seiner Wirkung erlebbar und anfassbar.

Albert Tuemann, Marketing- und Kommunikations-Chef der Special Olympics World Games 2023.
Foto: Berlin2023org
Titelfoto: Florian Conrads

 

Auch wenn das Dabeisein, das Miteinander für die Athlet*innen, ein ganz wichtiger Faktor für ihre Teilnahme ist, so kämpfen auch sie um Medaillen und ihre persönliche Bestleistung. Dass diese anderen Maßstäben unterliegt als im Hochleistungssport lohnt sich zu erleben und persönlich zu erfahren. Genauso wie die unbändige Lebensfreude und der Spaß am Miteinander – vermittelt an jedem einzelnen der zehn Wettbewerbstage vom 17. bis zum 25. Juni 2023. In 20 Sportarten, von Leichtathletik über Schwimmen und Radfahren, bis hin zu Boccia und Bowling.

Berlin kann Sport. Berlin ist in der ganzen Welt anerkannt als Ausrichter von Sport-Großereignissen. Bewiesen in unzähligen Sportarten. Nicht nur durch Fußball-Weltmeisterschaften wie 2006 bei den Männern oder 2011 bei den Frauen, durch Leichtathletik im Olympiastadion, Deutsches Turnfest oder Marathon. Berlin kann auch Inklusion. Zu sehen im nächsten Sommer bei den Special Olympics World Games – bei der Eröffnungsfeier im Olympiastadion, auf dem Gelände des Olympiaparks, an der Regattastrecke in Grünau, beim Radfahren auf der Straße des 17. Juni, am Alexanderplatz, am Neptunbrunnen, beim Segeln auf dem Wannsee, beim Golf in Bad Saarow und und und. Dann wird Berlin Inklusion durch Sport leben.

Und dann wird Berlin in seiner ganzen Lebendigkeit und Vielfalt auch wieder weltweit Millionen Menschen nahegebracht. Schon bei den Nationalen Spielen 2022 in Berlin hat die mediale Aufmerksamkeit in der Analyse gezeigt, wie Berlin durch ein Sportgroßereignis als Stadt einbezogen ist in die Gesamtbetrachtung eines Events. Berlin als Gastgeber mit all seinen Sportstätten aber auch seinen touristischen Angeboten als auch der Begegnung mit den Menschen in Berlin hat in den Medien eine große Rolle gespielt.

Die Special Olympics World Games werden 2023 auch ein Beispiel dafür sein, wie wichtig es für eine Stadt wie Berlin, ebenso für die Region um Berlin ist, ein solches Ereignis als Gastgeber in die Stadt zu holen: um Platz zu schaffen für Begegnungen zwischen Menschen, um Berlin international in das Bewusstsein vieler Menschen als attraktive Stadt zum Leben und zum Besuchen zu bringen, und als wichtiger Bestandteil der Entwicklung der Berliner Stadtgesellschaft.

Quelle des Tuemann-Beitrags: Das neueste VBKI-Magazin

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