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Es gibt viel zu tun!

von Hans-Joachim Lorenz [RINGE]

Olympische Spiele in Tokio, das waren aus deutscher Sicht Spiele der Gegensätze. Einige überraschende Erfolge und 37 Medaillen täuschen nicht darüber hinweg, dass es das schlechteste Ergebnis einer deutschen Olympiamannschaft seit der Wiedervereinigung war mit Platz 9 im Ländervergleich und damit weit entfernt von der Weltspitze, die Deutschland einst zugeschrieben worden ist. Selbst kleine Nationen wie die Niederlande haben uns hinter sich gelassen, England und Frankreich ohnehin.

Um wieder durchgehend erfolgreich zu sein, muss sich der DOSB ernsthafte Gedanken machen. Eine große Aufgabe für den neu zu wählenden Vorstand!

Das betrifft nicht nur das Überprüfen der Leistungssportreform, die nach Rio eingeleitet wurde und noch nicht in allen Bereichen greifen konnte, liegt der Fokus doch auf Paris 2024. Es betrifft den Stellenwert des Sports in der Gesellschaft generell.

Pläne für Olympische Spiele in Deutschland stehen nach wie vor großen Vorbehalten gegenüber. Das blieb auch dem IOC nicht verborgen. In Deutschland werden zwar mit Erfolg Welt- und Europameisterschaften ausgerichtet, aber große Bedenken zum größten völkerverbindenden und Werte vermittelnden Sportereignis der Welt sind deutlich zu spüren. Soziale Bedenken, aber auch Skepsis wegen Gigantomanie werden geäußert.

Dabei könnte Deutschland beweisen, dass nachhaltige Spiele möglich sind. Mit einem erheblichen Mehrwert für die Gesellschaft bei der Vermittlung von Respekt, Fairness und Toleranz sowie Leistungsbereitschaft bei aller Gegensätzlichkeit. Hinzu kommen Weiterentwicklung von Infrastruktur und wirtschaftlicher Mehrwert.

Das fängt an in den Vereinen als Basis für den organisierten Sport. Hier werden die Werte gelebt und vermittelt, auch die viel beschworene Integration. Der Sportverein nimmt eine große Aufgabe im gesellschaftlichen Zusammenhalt wahr. Hier werden aber auch die Grundlagen gelegt zur Ausbildung und Förderung junger Talente! Hier steht die Wiege zum späteren Erfolg!

Bund und Länder haben große Mittel zur Förderung von Vereinen, auch ihrer Infrastruktur, zur Verfügung gestellt. Notwendig, weil die finanzielle Basis, Corona geschuldet, schwächer geworden ist. Doch im Ländervergleich werden die Gelder sehr ungleich verteilt. Bayern hat einen Extrafonds aufgelegt, in anderen Ländern müssen zum Teil begründete Anträge gestellt werden.

Der DOSB will sich verstärkt dem Breitensport zuwenden mit dem Programm ‚Trimm dich 2.0‘. Gut so, denn das stärkt die gesellschaftliche Akzeptanz des Sports.

Dazu gehört aber auch ein Wort an die Schulen. Es darf nicht so sein, dass aufgrund von Lehrermangel der Sportunterricht meist als Erstes auf der Streichliste steht. Ganz zu schweigen vom Schwimmunterricht. Mehr als die Hälfte der 10jährigen Kinder können nicht schwimmen, insgesamt 59% der Schüler, so eine Forsa Umfrage!

Deutschland muss sich fit machen, im Bewusstsein, dass Sport eine wesentliche Grundlage für gesellschaftlichen Zusammenhalt ist, ebenfalls für den Erfolg.

Auch im internationalen Leistungssport sollte die viertgrößte Wirtschaftsnation der Welt wieder zur Weltspitze aufschließen und dafür alle Anstrengungen unternehmen!

Es gibt viel zu tun! Dazu passt das Motto der DOG „Leistung macht Spaß“

Fotos:  picture alliance / SVEN SIMON | Anke Waelischmiller/Sven Simon

Hans-Joachim Lorenz ist Vizepräsident Kommunikation / Werbung der Deutschen Olympischen Gesellschaft e.V. (DOG)

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